Einordnung in Epoche: Das in pastosem Farbauftrag gemalte, expressiv Gemälde zeigt eine Stadtlandschaft mit
kubischen Häusern am Hang und einer strahlenden Sonnenscheibe. Zu datieren ist es in die
zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts. Expressive Malerei ist eine internationale
Kunstströmung, die u.a. ausgehend von Malern der Brücke, darunter Kirchner, Heckel und
Schmidt-Rottluff, und des Blauen Reiters sich im frühen 20. Jahrhundert schnell in ganz
Europa verbreitete. Unterbunden und unterbrochen in der NS-Zeit, malten viele Künstler
seit den 1950er Jahren wieder mit breitem Pinsel ungemischte Ölfarben pastos auf
Leinwände mit abstrahierten Motiven. In den 1980er gab es mit den sogenannten Neuen
Wilden eine weitere Spielart des Expressionismus, die an die Malerei der Brücke-Künstler
anknüpfte, aber monumentale Bildformate bevorzugte. Angaben über den Hersteller: Die Vermutung, dass die expressiv gemalte kleine Stadtlandschaft mit kubischen Häusern von
einem israelischen Künstler gemalt wurde ist durchaus plausibel. In Israel gibt es zudem
derlei kubische Häuser im Bauhausstil. In Israel entwickelte sich nach 1945 bis heute
eine ganz eigene Malschule mit zahlreichen expressionistisch malenden Künstlern.
Exemplarisch zu nennen ist Jacob Pins, der 1919 in Höxter geboren wurde und Deutschland
in den 1930er Jahren verließ um nach Israel auszuwandern, wo er zu einem bedeutenden
expressionistischen Künstler avancierte und 2005 starb. Nach einem Kunststudium
unterrichtete Jacob Pins selbst ab 1956 an der Bezalel Akademie für Kunst und Design in
Jerusalem, die ihn 1978 zum Professor ernannte. Nicht auszuschließen ist, dass das
Gemälde von einem Jacob Pins Schüler gemalt wurde. Herstellungstechnik: Öl auf Leinwand Zusatzinformation: Die Bezeichnung unten rechts könnte dementsprechend als Hebräisch gedeutet werden und
birgt ganz sicher eine Künstlersignatur. Ein konkreter Künstlername kann in diesem Rahmen
leider nicht geliefert werden. Profi-Tipps: In Israel gibt es einige Auktionshäuser mit einem großen Angebot an Werken von
israelischen Malern. Zu empfehlen wäre eine Anfrage in englischer Sprache an eines dieser
israelischen Auktionshäuser, die sicherlich in der Lage sind, den Urheber des Bildes zu
ermitteln.
In Jerusalem gibt es das Kedem-auctions.com kedem.ltd@gmail.com oder
Tiroche, Kikar De shalit, Hertzelia Pituch 46755, Israel. Tel. 972(0)9-9509893, mail:
art@tiroche.co.il
Marktlage: Expressive Gemälde von israelischen Malern aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
werden je nach Malqualität und Motiv zwischen 1000€ und 5000€ gehandelt. Im europäischen
Auktionshandel ist die Nachfrage nach israelischer Kunst nicht sehr ausgeprägt. Bei einer
Auktion in Deutschland könnte die expressive Stadtlandschaft ohne Künstlerzuweisung kaum
mehr als 1500€ erbringen.
Preis: Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf 1.500,- €
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