Einordnung in Epoche: Die Datierung in das Jahr 1817 entspricht dem stilistischen Befund unter unter
Einberechnung einer gewissen Phase der Stilverzögerung zwischen kulturellen Zentren und
ländlichen Regionen. Angaben über den Hersteller: Ein bestimmter Hersteller wird nicht zu ermitteln sein. Dennoch legt die Art der Malerei
eine Entstehung in der Region Thüringen nahe. Herstellungstechnik: Charakteristisch für thüringer Bauernmöbel des Spätbarock zeichnen sich in der Regel aus
durch eine hochwertige Furniere immitierende Biermalerei. Typisch für die Vorbilder des
Klassizismus des späten 18. Jh. sind die Amphorenaufsätze sowie ähnliche Motive auf den
Türen. Marktlage: Möbel des bäuerlichen Barock und Klassizismus, insbesondere bemalte Werke weisen seit etwa
zwei bis drei Jahrzehnten eine sinkende Nachfrage. Dennoch ist das hier vorgestellte
Beispiel außergewöhnlich anspruchsvoll mit den Amphorenaufsätzen, dem gebogenen
Schrankkopf sowie einen bemerkenswerten Schloss und einer aufwändigen originalen
Innenausstattung. Negativ ist dagegen das Fußgestell anzusehen, dass wohl erst in der
zweiten Hälfte des 19. Jh. im Stil des zweiten Rokoko entstanden ist.
Unten genannt wird der derzeit durchschnittlich auf dem deutschen Auktionsmarkt zu
erwartende Zuschlagspreis, von dem noch das durchschnittlich 20%ige Abgeld des
Auktionshauses abzuziehen ist. Sollte auf direktem Wege ein privater Interessent gefunden
werden, so wäre auch der doppelte bis dreifache Preis möglich. Vorausgesetzt wird ein
originaler Zustand der Farbfassung ohne gravierende Restaurierungen sowie Wurmfreiheit
des Schrankes. Preis: Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf 800 - 1.200,- €
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