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Preisermittlung für
'Teddy'

Die folgenden Angaben wurden über die Internetplattform www.schaetze24.de abgewickelt.
Sie beruhen auf den Angaben des Besitzers sowie dessen elektronisch übermittelten Fotos vom Gegenstand. Aufgrund dieser Quellenlage gibt der Experte seine Einschätzung ab. Er berücksichtigt dabei die übermittelten Angaben, die Marktlage und seine speziellen Kenntnisse. Die Wertschätzung erfolgt neutral nach bestem Wissen und Gewissen, eine Haftung ist in jeglicher Form ausgeschlossen.

Über den Experten:
Sachverständiger für historische Teddybären Experte für Teddybären und Spielzeuge der Firma Steiff Freier Mitarbeiter verschiedener Fachzeitschriften 25jährige Sammlererfahrung 15jährige Erfahrung als Schätzer und Teddydoktor auf Börsen und Messen

Angaben des Besitzers:
Beschreibung: Steiff-Teddybär, Größe 50 cm. Brummstimme mittlerweile (ganz) verstummt. Es handelt sich um mein eigenes Spielzeug, das gebraucht in unsere Familie kam. Damals hatte er noch einen Messingknopf. Gestopft mit Holzwolle, braune Glasaugen mit schwarzer Pupille. Nase, Mund, Vorderpfoten und Hinterpfoten aus schwarzer Wolle aufgenäht. Vier Krallen je Pfote. Fell: Farbe blond ins Grünliche, Material ?? Kunstseidenplüsch? Mohair?
Zustand: alle Gelenke / Gelenkscheiben inkl. Kopf-/Halsbereich ″ausgeleiert″, kann nur angelehnt stehen. Vorderpfoten Filzinnenseite bds. größere Schäden durch Mottenfraß, ansonsten nichts. Ohren hatten sich mal halb abgelöst durchs Spielen, habe ich damals mit Knopflochseide wieder angenäht. Die Brummstimme war eine Kippstimme (nach hinten). Zustand Fell: bis auf Abschabungen auf Oberkopf und Schnauze in gutem Zustand, da er immer angezogen war.
Habe ihn ca. 1994 in Hamburg im Altonaer Museum vorgestellt und kurz mit einem Steiff-Experten (Leiter der Spielzeugabteilung des Museums) gesprochen. Er gab an, dass mein Steiff-Teddy mit Sicherheit aus den Zwanziger Jahren stammt. Eine Wertangabe durfte er nicht machen, hat mir aber verschlüsselt zu verstehen gegeben, dass sich dieser zwischen (damals) um etwa 4.000 DM bewegen würde.
Er riet mir noch, den Teddy auf keinen Fall reparieren zu lassen (die Pfoten), sondern nur zum Schutz locker ein Stück festen Stoff darauf zu nähen.
Ansonsten halte ich ihn möglichst vor Licht-/Sonneneinwirkung geschützt. Er ist angezogen und sitzt bei mir in einer Vitrine.
Zur Herkunft ist noch zu sagen, dass meine Großmutter, geboren Ende 1800, den Teddy von der Familie, in der sie damals (1949) als Haushaltshilfe arbeitete, für ihr erstes Enkelkind geschenkt bekam. Er stammte aus dieser Familie und wurde nicht mehr gebraucht. Er ging dann zuerst an meine 1949 geborene Schwester als Spielzeug. 1951 kam ich auf die Welt und bekam dann den Teddy. ; 

Marktlage:
Bei diesem sehr interessanten und seltenen Teddy handelt es sich tatsächlich um ein Exemplar der Firma Steiff. Auch wenn der Knopf fehlt, sind doch alle wichtigen baulichen Merkmale vorhanden. Das hier verwendete Material, ein Kunstseidenplüsch, wurde von der Firma Steiff für Teddybären nur in einem kurzen Zeitraum nach dem zweiten Weltkrieg verwendet. Hinweise auf Kunstseidenplüschbären um 1920, die auch in diversen Literaturen verbreitet werden, sind falsch und durch die originalen Unterlagen der Firma Steiff zu widerlegen. Der Schnitt entspricht zwar noch dem der Bären nach 1920; das Material selber ist hier aber das sichere Indiz für eine zeitliche Zuordnung. Der Teddy ist nur im Steiff-Katalog von 1949/50 zu finden und trägt dort die Artikelbezeichnung 5650,2. Es gibt jedoch Indizien für eine Gesamtproduktion von 1948 bis 1950. Er wurde 1949 zum Preis von DM 19.50 an den Endverbraucher abgegeben. Somit steht in Verbindung mit der Vorgeschichte fest, dass dieser Teddy im Jahr 1949 neu angeschafft wurde. Für eine aktuelle und reelle Preisfindung ist besonders bei Steiff-Objekten aus Kunstseidenplüsch die Beachtung des Erhaltungszustandes von erheblicher Bedeutung. Da bei dem hier vorgestellten Teddy vor allem der wichtige Gesichtsbereich deutliche Spielspuren zeigt, kann von einem reellen Marktwert um Euro 600.- ausgegangen werden. Ein kürzlich angebotenes nahezu perfekt erhaltenes Exemplar erzielte dagegen Euro 1600.-.

Preis:
Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf

600,- €

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