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Preisermittlung und Kurzbewertung für
'Teddy mit Buckel und Tracht'

Die folgenden Angaben wurden über die Internetplattform www.schaetze24.de abgewickelt.
Sie beruhen auf den Angaben des Besitzers sowie dessen elektronisch übermittelten Fotos vom Gegenstand. Aufgrund dieser Quellenlage gibt der Experte seine Einschätzung ab. Er berücksichtigt dabei die übermittelten Angaben, die Marktlage und seine speziellen Kenntnisse. Die Wertschätzung erfolgt neutral nach bestem Wissen und Gewissen, eine Haftung ist in jeglicher Form ausgeschlossen.

Über den Experten:
Sachverständiger für historische Teddybären Experte für Teddybären und Spielzeuge der Firma Steiff Freier Mitarbeiter verschiedener Fachzeitschriften 25jährige Sammlererfahrung 15jährige Erfahrung als Schätzer und Teddydoktor auf Börsen und Messen

Angaben des Besitzers:
Teddy zusammen mit den anderen 2 Teilen
gefunden in einer Tüte eingemauert 2005 bei der
Sanierung unseres Hauses. Er ist 35 cm groß ,
hat einen kleinen Buckel, es gibt
Farbabweichungen ( in der Tracht gefunden )
wenn man Ihn auszieht ist er heller.
Er ist sehr gut erhalten , leider ist ein Arm das
Innenfutter wie gebrochen vermutlich mal beim
anziehen passiert. Wir haben Ihn so gefunden
und können sonst keine Angaben machen. 

Einordnung in Epoche:
Bei diesem Teddy handelt es sich um ein Produkt aus der Zeit um 1935. Im Laufe seines langen Lebens hat der Bär an den Stellen, die nicht von der Bekleidung bedeckt waren, deutlich an Fellfarbe verloren; zusätzlich scheinen diese Stellen durch Verstaubung verfärbt zu sein. Erfahrungsgemäß ist es wenig ratsam, die verfärbten Bereiche zu reinigen, um die ursprüngliche Farbgebung zurückzugewinnen. Der Mohairpelz kann durch die dauernde Sonneneinstrahlung und das Austrocknen sehr brüchig sein und bei Reinigungsversuchen ausgehen. Die Bekleidung scheint schon recht lange an dem Bären zu sein, gehört aber sicher nicht zur ursprünglichen Ausstattung ab Werk.

Angaben über den Hersteller:
Der Teddy wurde von der Firma Weiersmüller in Nürnberg gefertigt. Die ebenfalls in Nürnberg absässige und weitaus bekanntere Firma Bing hat nahezu baugleiche Teddybären gefertigt. Die Plüschveteranen dieser beiden Firmen werden heute sehr oft verwechselt. Im Zweifelsfall lautet die Beschreibung dann eher 'Bing', da die echten Bing-Teddys höher gehandelt werden als ihre fast gleichwertige Konkurrenz. Beide Firmen haben nur in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg produziert, wobei Bing bereits 1932/33 in Konkurs ging. Viele ehemalige Mitarbeiter der Plüschtierabteilung von Bing haben zu Weiersmüller gewechselt, was zusätzlich zu Designübernahme und damit verbundener Ähnlichkeit der Produkte in den 1930er Jahren geführt hat.

Herstellungstechnik:
Die Firmen Bing und Weiersmüller haben in den 1920er und 1930er Jahren ein nahezu identisches Grunddesign bei ihren Standartbären. So finden sich in beiden Fällen zusätzliche Hinterbeinnähte; anders als z.B. bei Steiff in der Regel üblich bestehen die Mohairteile der Beine aus jeweils zwei Teilen statt einem. Beide Firmen haben einen sehr lang nach unten gezogenen umgekehrten V-Stich als Maulbestickung sowie nahezu identische Farbgebungen und Mohairmaterialien verwendet. Anders als bei Bing findet man bei Weiersmüller eher einmal drei Krallenbestickungen, oft auch an Pfoten und Sohlen in unterschiedlicher Anzahl. Auch hier scheint es sich um drei Pfotenkrallen aber um vier Fußkrallen zu handeln. Typisch für Weiersmüller sind weiterhin die von hinten abgeblätterten Farbgebungen an den Glasaugen. Diese findet man bei Bing eher nicht; hier ist die Bemalung eigentlich immer erhalten. Ein weiteres Identifizierungsmerkmal ist die genaue Art der Anscheibung der Arme und Beine; diese ist auf Bildern jedoch nicht zu erkennen und benötigen persönliche Sichtung, z.B. auf der Schätzstelle im Rahmen der Teddybär Total in Münster.

Marktlage:
Teddybären von Weiersmüller unterliegen starken Preisschwankungen, die von Erhaltung, Seltenheit der Farbe und Ausdruck des jeweiligen Exemplars abhängig ist. Dieser Teddy dürfte einen finanziellen Wert um Euro 180.- inkl. der Bekleidung haben. Ein optimaler Verkauf von historischen Teddybären ist immer nur an den direkten Abnehmer, z.B. auf einer Teddybörse möglich. In Internet-Verkäufen werden meisten niedrigere Ergebnisse erzielt - hier vielleicht um Euro 120.- - da Teddysammler ihre neuen Errungenschaften vor dem Kauf gerne persönlich Sichten.

Preis:
Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf

180,- €

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