Einordnung in Epoche: Bei Ihrem Teddybären handelt es sich um eines der gesuchtesten Objekte aus der Zeit vor
1910. Die fünf Krallen, die Sie beschreiben, lassen eine zeitlich exakte Zuordnung in die
erste Jahreshälfte des Jahres 1905 zu. Diese sehr genaue Datierung sowie der sehr gute
Erhaltungszustand machen diesen Teddy zu einem besonders gesuchten Sammlerobjekt. Trotz
der großen Beliebtheit bei Sammlern gehören diese Bären jedoch nicht zu den
Steiff-Raritäten; sie sind bereit in relativ großen Mengen hergestellt worden. Angaben über den Hersteller: Das Artikelnummernsystem der Firma Steiff hat sich im Laufe der Jahre immer wieder einmal
geändert und gibt heute teilweise auch Hinweise zur genauen Datierung historischer
Steiff-Artikel. Das Nummernsystem enthält wertvolle Informationen zur Bauart und
Materialbeschaffenheit der jeweiligen Objekte. In diesem Fall steht die Nummer 5322,1
für: '5' = fünffach gegliedert, '3' = Material Mohair, '22' = Sitzgröße in cm und ',1'
für eine weiche Kapokstopfung (mit Holzwollanteilen an hervorstehenden Körperteilen wie
Pfotenspitzen, Fußspitzen und der Nasenspitze). Die Fellfarbe für Ihr Bärle 5322,1 (Man
hat bei Steiff erst ab 1906 die Bezeichnung 'Teddy' verwendet) lautet schlicht hellbraun,
heute sind die verschiedenen Farbnuancen aber immer wieder einmal unter der Bezeichnung
'Zimt', 'Apricot' usw. zu finden. Herstellungstechnik: Bei diesen Teddybären mit Scheibengelenken und überwiegender Kapokstopfung handelt es sich
eigentlich noch nicht um einen Teddy. Vielmehr hat man bei Steiff zu dieser frühen Zeit
der Plüschveteranen die Bärenpuppen noch als 'Bärle' bezeichnet. Der Name Teddy taucht
bei Steiff erst ab 1906 auf. Die tatsächliche Bezeichnung Ihres Bären lautet Bärle
5322,1. Das von Ihnen angegebene Gewicht von 178gr. entspricht nahezu perfekt den
ursprünglichen Katalogangaben; in den Preislisten des Jahres 1905 wird der Teddy 5322,1
mit einem Stückgewicht von 170 Gramm angeführt. Marktlage: Ihr Teddy besitzt schon den gängigen Knopf mit Schreibschriftzug; blanke Knöpfe, die in
dieser Zeit ebenfalls verwendet wurden, gelten als Sammelwürdiger und seltener und werden
höher bewertet. Der insgesamt sehr gute Erhaltungszustand lässt eine preisliche Zuordnung
in den vierstelligen Bereich zu, eine Spanne um 1200.- bis 1500.- Euro ist als durchaus
angemessen zu betrachten. Preis: Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf 1350,- €
|