Einordnung in Epoche: Das Gemälde gehört in die Gruppe der Jagd- und Tiermalerei des späten 19. Jahrhunderts.
Die außerordentlich gute Wiedergabe der Hundemeute und des Pferdes lassen die Hand eines
ausgewiesenen Tiermalers erkennen, der seine Fertigkeiten durch unzählige Studien am
lebenden Modell erworben hat. Es ist aber ebenso klar, dass der Künstler sich der
Fotografie bediente. Gemalt wurde es etwa zwischen 1885 und 1895. Angaben über den Hersteller: Hans W. Schmidt war Tier, speziell Pferde- und Genremaler der Weimarer Malerschule. Er
wurde 1859 in Hamburg geboren und starb 1950 in Weimar. Unter den zahlreichen Werken des
Malers, die sich nachweisen lassen, befinden sich einige wenige von sehr großem Format
mit Jagdmotiven. Vorliegendes Bild gehört demnach zu einer kleinen, speziellen Gruppe
von Bildern, die der Künstler für vermögende Bürger und Adlige malte. Herstellungstechnik: Ölgemälde, der Rahmen stammt aus der Zeit nach 1950. Zusatzinformation: Gemälde des Malers kommen immer wieder in Auktionen vor. Die Motive sind recht
verschieden, von Genrebildern über Tiermotive bis zu reinen Landschaften und
Meeresbrandung. Die Erlöse für übliche Werke in mittlerer Größe bewegen sich im
dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Eurobereich. Ein ebenfalls sehr großes Bild mit Jagdmotiv (112 x 243 cm) wurde 2009 bei Christie's in Amsterdam zum Schätzpreis von 15.000-20.000 Euro angeboten, blieb jedoch unverkauft.
Literatur-Tipps: Im Gemäldeverzeichnis von Boetticher (Malerwerke des 19. Jahrhunderts, Bd. 2, S. 592) ist
ein ganz ähnliches Bild des Künstlers unter dem Titel Parforcejagd (120 x 165 cm)
aufgeführt. Es wurde 1896 in Berlin ausgestellt und 1898 in der Illustrirten
Frauen-Zeitung (Heft 20, Oktober 1898, S. 157) abgebildet. 1993 wurde ebendieses Bild bei
Christie's in New York zum Schätzpreis von umgerechnet ca. 16.000-25.000 Euro angeboten und erhielt
einen Zuschlag von umgerechnet ca. 13.000 Euro. Dies gibt uns ebenfalls einen guten
Hinweis auf die Entstehungszeit auch des vorliegendes Bildes. Marktlage: Oben wurden bereits Hinweise zu früheren Auktionsergebnissen gegeben. Daraus geht hervor,
dass Ausnahmewerke des Malers von großem Format und mit vielen Tieren mit Abstand teurer
bezahlt werden, als die üblichen Staffeleibilder im Kabinettformat. Vorliegendes Bild
kann in einer Auktion gegenwärtig einen Erlös von 7.000-10.000 Euro erzielen bei
mittlerer bis guter Nachfrage. Preis: Als marktüblicher Preis, der innerhalb der nächsten sechs Monate beim Verkauf an einen privaten Endverbraucher zu erzielen ist, schätze ich dieses Objekt auf 10.000,- €
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